Zahnstein
Zahnstein: Ursachen, Symptome, Therapie
Erfahren Sie hier mehr über die Entstehung von Zahnstein sowie die möglichen Konsequenzen bei nicht regelmäßiger Entfernung
Sie wundern sich über raue, feste Auflagerungen an den Zähnen, die sich trotz gründlichem Zähneputzen nicht entfernen lassen? Dann hat sich womöglich Zahnstein bei Ihnen gebildet. Dieser Zahnstein ist nicht nur störend, sondern bietet auch einen optimalen Nährboden für zahlreiche Mikroorganismen.
Zahnstein in 60 Sekunden – kurz zusammengefasst
Schon kurz nach dem Zähneputzen bildet sich auf den Zähnen ein hauchdünner Film –„Pellikel“ genannt. Dieser Schutzfilm besteht hauptsächlich aus Proteinen, die im Speichel enthalten sind und dient dazu, Zähne vor Abrieb und Säuren zu schützen. Allerdings bietet dieser Schutzfilm auch eine ideale Grundlage für die Besiedelung mit Mikroorganismen. Die Mikroorganismen produzieren einen Biofilm, der als Zahnbelag, Plaque genannt, sichtbar wird. Werden diese Beläge nicht sorgfältig entfernt (z.B. durch eine falsche Putztechnik oder in schwer zugänglichen Bereichen), verkalken diese nach einiger Zeit, durch die im Speichel enthaltenen Mineralstoffe. Es bildet sich Zahnstein.
Durch eine gute Putztechnik, mit den für Sie individuell ausgewählten Instrumenten und einer professionellen Zahnreinigung lässt sich Zahnstein deutlich vermindern oder auch gänzlich verhindern.
Was ist Zahnstein?
Zahnstein, im Fachjargon auch „Calculus Dentis“ genannt, ist die verkalkte Form von Zahnbelag. Es kann sich auf allen harten Oberflächen im Mund bilden, wo weiche Beläge nicht adäquat entfernt wurden. Das bedeutet, dass auch Ihr Zahnersatz davon betroffen sein kann und daher einer regelmäßigen Reinigung bedarf.
Expertentipp:
Ihr Zahnersatz sollte genauso gewissenhaft gereinigt werden wie Ihre eigenen Zähne
Dr. med. dent. Stanislav Kucher, Zahnarzt & Implantologe.
Ursachen von Zahnstein
Hauptsächlich bildet sich Zahnstein im Oberkiefer an den Außenflächen der Backenzähne und im Unterkiefer an der Innenseite der Frontzähne. An diesen Stellen umspült Speichel besonders häufig die Zähne, sodass Zahnbelag in kürzester Zeit dort verkalkt. So kann neuer Zahnbelag an diesen Stellen anhaften und sich vergrößern.
Mit der Zeit verfärbt er sich durch Einlagerung von Farbstoffen (aus Kaffee, Zigaretten, Wein etc.) und wird so schneller wahrgenommen. Natürlich spielen auch individuelle Begebenheiten (u.a. die Einnahme von bestimmten Medikamenten) eine große Rolle bei der Bildung von Zahnstein.
Faktor Nahrungsmittel:
Nahrungsmittel, welche die Bildung von Zahnbelag begünstigen (vor allem Süßigkeiten), fördern auch die Entstehung von Zahnstein.
Faktor Putztechnik:
Durch eine falsche Putztechnik können insbesondere an schwer zugänglichen Stellen (engstehende oder verschachtelte Zähne) weiche Zahnbelag übersehen werden, die sich in kurzer Zeit zu schwer entfernbarem Zahnstein umwandeln können.
Faktor Speichelzusammensetzung:
Bei manchen Menschen bildet sich Zahnstein schneller als bei anderen. Das hat häufig mit der Zusammensetzung und Viskosität des Speichels zu tun.
Menschen, die einen hohen Mineralstoffanteil im Speichel besitzen oder einen zähflüssigen Speichel haben, neigen zu einer schnellen Verkalkung von Belägen.
Faktor Medikamente:
Einige Medikamente begünstigen als Nebenwirkung das Wachstum von Zahnstein.
Folgen von Zahnstein
Meistens wird der Zahnstein erst erkannt, wenn er sich durch Einlagerungen von Pigmenten dunkel verfärbt hat.
Aber auch Mundgeruch („Halitosis“) und Zahnfleischbluten können ein Hinweis auf Zahnstein und die dort lebenden Mikroorganismen sein.
Wird Zahnstein nicht regelmäßig entfernt, wandert er mit der Zeit unbemerkt am Zahn entlang bis unter das Zahnfleisch und sorgt dort für Entzündungen.
Die Folgen sind Schmerzen, Zahnlockerungen, Zahnwanderungen und im schlimmsten Fall Zahnverlust.
Die im Zahnstein vorkommenden Bakterien haben nicht nur negative Folgen auf das umliegende Gewebe, sondern fördern auch die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes Typ-21.
Entfernung von Zahnstein
Zahnstein sieht nicht nur störend aus sondern kann auch als Konsequenz ernsthafte Probleme mit sich bringen. Daher ist es nötig diesen regelmäßig entfernen zu lassen.
Die weichen Beläge können Sie selber durch die richtige Putztechnik und unter Einsatz von verschiedenen Hilfsmitteln entfernen.
Den fest auf den Zähnen anhaftenden Zahnstein kann meistens nur der Zahnarzt oder eine Dentalhygienikerin mit speziellen Instrumenten beseitigen. Zum Einsatz kommen hierbei Hand- und Ultraschallinstrumente. Anschließend erfolgt eine gründliche Politur und Versiegelung der Zahnoberfläche um eine erneute Anlagerung von Belägen zu erschweren.
Prophylaxe
Aufgrund der individuellen Veranlagung, Einnahme von bestimmten Medikamenten, Rauchen und einer nicht optimalen Mundhygiene lässt sich die Bildung von Zahnstein nicht gänzlich verhindern. Deshalb ist eine gewissenhafte Zahnpflege in Kombination mit einer individuell auf Sie abgestimmten professionellen Zahnreinigung bei unseren Experten das A und O für gesunde Zähne. Bei der Prophylaxe wird Ihnen ebenfalls gezeigt, mit welchen Hilfsmitteln Sie die besten Ergebnisse erzielen und auf welche „Problemzonen“ Sie besonders Acht geben sollten.
Häufig gestellte Fragen
Das Intervall für die Zahnreinigung legt der Zahnarzt oder die Dentalhygienikerin individuell zusammen mit Ihnen fest, je nachdem wie hoch Ihr Risikoprofil ist. Generell empfehlen wir eine Frequenz von 2-3mal im Jahr. Sie werden vom sauberen und glatten Mundgefühl begeistert sein!
Aufgelagerter Zahnstein schadet per se nicht den Zähnen. Allerdings sorgen die sich auf ihm befindenden Mikroorganismen für Entzündungsreaktionen am Zahnfleisch.
Es ist möglich, dass die Zähne nach der Zahnreinigung etwas empfindlicher werden, da der Zahnstein wie ein Isolator wirkt. Diese Empfindlichkeit verschwindet aber nach kurzer Zeit und das Zahnfleisch wird sich rasch erholen und es Ihnen danken!
Nein! Die professionelle Zahnreinigung von unserem geschulten Personal entfernt schonend Zahnverfärbungen und Zahnstein auch an schwer zugänglichen Stellen, poliert aufgeraute Zahnstellen und versiegelt diese. Hierdurch wird ein gesundes, wohliges Mundgefühl wiederhergestellt.
Expertentipp:
Vergessen Sie nicht beim Zähneputzen auch die Zahnzwischenraumpflege. Denn ein Zahn hat nicht nur 2 Flächen die geputzt werden möchten!
Quellen
- Taylor GW et al. J Periodontol 1996; 67: 1085–93; Mattila KJ et al. Atherosclerosis 1993 ; 103, 205^
Wichtiger Hinweis
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist nur über eine direkte Kontaktaufnahme möglich.
Mehr Informationen finden Sie in unseren Hinweisen zu Gesundheitsthemen.